Studie Schlafen 2024

Guter Schlaf ist wichtig, denn Schlaf beeinflusst sowohl unser Wohlbefinden als auch unsere Leistungsfähigkeit. Unsere Studie gibt einen Einblick in die Schlafgewohnheiten der Deutschen und zeigt, welchen Einfluss Partnerschaft und Beruf auf das Schlafverhalten haben.

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Illustration einer im Bett liegenden Person, die den Wecker ausmacht
Guter Schlaf ist wichtig, denn Schlaf beeinflusst sowohl unser Wohlbefinden als auch unsere Leistungsfähigkeit. Unsere Studie gibt einen Einblick in die Schlafgewohnheiten der Deutschen und zeigt, welchen Einfluss Partnerschaft und Beruf auf das Schlafverhalten haben.

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Wie gut schlafen die Deutschen?

Schlaf beeinflusst sowohl das Wohlbefinden als auch die Leistungsfähigkeit in allen Lebensbereichen. Für viele Menschen ist es eine Herausforderung, ausreichend und erholsam zu schlafen, was durch Faktoren wie Stress, nächtliche Störungen und individuelle Schlafrhythmen beeinflusst wird. Zahlreiche Strategien – von optimierten Schlafroutinen über kurze Pausen während der Arbeitszeit bis hin zu Schlafmitteln – werden eingesetzt, um Schlafqualität und Leistungsfähigkeit zu steigern. Unsere Studie gibt einen Einblick in die Schlafgewohnheiten und die Schlafqualität der Deutschen und zeigt darüber hinaus, welchen Einfluss Partnerschaft und Beruf auf das Schlafverhalten haben.

Portrait von Dr. Herold: Arzt für Innere Medizin, Arbeitsmedizin und Umweltmedizin

Unser Experte

Dr. med. Gerd Herold ist Arzt für Innere Medizin, Arbeitsmedizin sowie Umweltmedizin und Beratungsarzt der Pronova BKK

Information

Zur Studie

Für die Studie wurden 2.000 Männer und Frauen ab 18 Jahren repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bundesland im September/Oktober 2024 online befragt. Die Befragung gibt einen Einblick in die Schlafgewohnheiten der Deutschen und zeigt darüber hinaus, welchen Einfluss Partnerschaft und Beruf auf das Schlafverhalten haben.

Erholsamer Schlaf: Wie man nachts zur Ruhe kommt und morgens erholt aufwacht

Rund 30 % der Deutschen haben Einschlafprobleme. Mehr als jede*r 2. wacht nachts auf, und viele greifen zu Schlafmitteln – oft über Jahre hinweg. Die Pronova BKK hat in einer repräsentativen Studie die Schlafgewohnheiten der Deutschen untersucht. Die Ergebnisse zeigen: Schlafprobleme sind weit verbreitet. Der Beratungsarzt Dr. med. Gerd Herold ordnet die Ergebnisse ein, gibt Tipps – wie einfache Routinen am Abend für einen erholsamen Schlaf – und er warnt vor Medikamenten, die abhängig machen können.

Pronova BKK: Herr Dr. Herold, laut unserer Schlafstudie haben 30 % der Deutschen Einschlafprobleme. Was sind die häufigsten Gründe dafür?

Dr. med. Gerd Herold: Es gibt viele Ursachen: Stress, belastende Gedanken oder ein volles Abendprogramm, das zu wenig Zeit zum Entspannen lässt. Oft spielt auch ein hoher Medienkonsum eine Rolle – sei es das Handy oder zu spannende Filme vor dem Schlafengehen. Das Gedankenkarussell kommt dann nicht zur Ruhe, sondern bleibt aktiv.

Illustration einer Frau die am Boden sitzt und entspannt

Pronova BKK: Was hilft, um abends besser zur Ruhe zu kommen?

Dr. med. Herold: Eine feste Schlafenszeit und beruhigende Rituale wie ein Buch lesen, den Tag Revue passieren lassen, Atemübungen oder ein Getränk zur Entspannung können helfen. Ich empfehle auch, spätestens 2 h vor dem Schlafengehen auf schwere Mahlzeiten und Alkohol zu verzichten. Ein kühler, abgedunkelter Raum schafft zusätzlich entspannte Atmosphäre.

Pronova BKK: 29 % der Befragten greifen zu pflanzlichen Schlafmitteln wie Baldrian. Warum sind diese Mittel so beliebt?

Dr. med. Herold: Pflanzliche Mittel wie Baldrian, Passionsblume oder Melisse können das Einschlafen unterstützen. Sie sind zudem gut verträglich und machen nicht abhängig.

Pronova BKK: Mehr als jede*r 4. greift zu melatoninhaltigen Schlafmitteln. Wie bewerten Sie dieses Ergebnis?

Dr. med. Herold: Ich bin ehrlich gesagt kein Befürworter von melatoninhaltigen Schlafmitteln. Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das unseren Schlaf-Wach-Rhythmus reguliert. Die Einnahme kann zu morgendlicher Benommenheit, verringerter Aufmerksamkeit oder verlängerten Reaktionszeiten führen. Deshalb sollte mit ihnen vorsichtig umgegangen werden.

Pronova BKK: Mehr als jede*r 5. nimmt verschreibungspflichtige Schlafmittel ein. Was sollten Betroffene bei der Einnahme beachten?

Dr. med. Herold: Verschreibungspflichtige Schlafmittel sind eine ernstzunehmende Maßnahme und sollten nur gezielt eingesetzt werden. Es gibt eine ganze Reihe chemischer Substanzen, wie z. B. Benzodiazepine – bekannt unter dem Namen Valium. Diese Medikamente sind zwar wirksam bei Schlafstörungen, bergen aber ein hohes Abhängigkeitsrisiko, vor allem wenn sie über mehrere Wochen eingenommen werden. Sie sollten daher – wenn überhaupt – nur kurze Zeit und unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden.

Illustration einer Frau mit Laptop im Bett

Pronova BKK: In der Generation Z ist der Anteil derer, die Schlafmittel einnehmen, mit fast 60 % am höchsten. Nehmen junge Erwachsene die Präparate zu leichtfertig ein?

Dr. med. Herold: Die Ergebnisse deuten darauf hin. Gerade in der Generation Z dürften Stress und eine intensive Nutzung digitaler Medien zu Schlafproblemen führen. Dann wird schnell zu einem Präparat gegriffen, ohne über mögliche Risiken nachzudenken. Es wäre daher wichtig, junge Erwachsene besser über gesunde Schlafgewohnheiten und Alternativen zu Medikamenten zu informieren.

Pronova BKK: Bleiben wir bei der Generation Z. Laut unserer Studie ist der Powernap bei den 18- bis 29-Jährigen besonders beliebt. Fast 60 % gönnen sich hin und wieder eine kurze Auszeit im Homeoffice. Wie wirkt sich der Kurzschlaf auf die Leistungsfähigkeit aus?

Dr. med. Herold: Ein Powernap von 10-20 min ist ein hervorragendes Mittel, um neue Energie zu tanken und die Konzentration zu verbessern. Wichtig ist, ihn kurz zu halten, damit die Nacht nicht beeinträchtigt wird. Ein Kurzschlaf wirkt besser als eine Tasse Kaffee.

Pronova BKK: Kommen wir zu einem anderen Thema: Schnarchen wird oft als Störfaktor in Partnerschaften genannt. Was hilft am besten?

Dr. med. Herold: Die beste Strategie ist es, auf der Seite zu schlafen, auf Alkohol zu verzichten und nicht übermüdet ins Bett zu gehen. Bei starkem Schnarchen oder Atemaussetzern sollte ein Arzt aufgesucht werden, um eine mögliche Schlafapnoe abzuklären.

Pronova BKK: Was ist eine Schlafapnoe?

Dr. med. Herold: Es handelt sich um eine Schlafstörung, bei der es im Schlaf wiederholt zu Atemstillständen kommt. Diese Atemaussetzer von wenigen Sekunden treten oft mehrmals pro Stunde auf. Dies kann im Schlaflabor diagnostiziert werden. Dort wird untersucht, wie häufig die Atemaussetzer auftreten und wie stark sie den Schlaf beeinträchtigen. Unbehandelt kann eine Schlafapnoe schwerwiegende gesundheitliche Folgen wie Bluthochdruck oder Herzerkrankungen haben.

Pronova BKK: Die Studie zeigt, dass knapp 40 % der Frauen ohne Partner besser im Bett schlafen. Gibt es dafür eine Erklärung?

Dr. med. Herold: Frauen reagieren oft sensibler auf Störgeräusche wie Schnarchen oder Bewegungen des Partners. Manche Paare entscheiden sich daher für getrennte Schlafzimmer, um die Schlafqualität zu verbessern. Wichtig ist, eine Lösung zu finden, die beide zufrieden stellt.

Illustration einer Nachtkommode mit Wecker

Pronova BKK: Fast die Hälfte der Befragten berichtet von unterschiedlichen Schlafrhythmen mit ihrer Partnerin bzw. ihrem Partner. Wie wirkt sich das auf die Gesundheit aus?

Dr. med. Herold: Unterschiedliche Schlafrhythmen können problematisch sein, wenn der Schlaf einer Person durch die andere regelmäßig gestört wird. Zum Beispiel, wenn der Wecker des einen um 5 Uhr klingelt, während der andere länger schlafen könnte. Solche Unterbrechungen summieren sich, führen zu Müdigkeit, Leistungsabfall und können auf Dauer sogar Schlafstörungen auslösen.

Pronova BKK: 53 % der Männer und 61 % der Frauen geben an, nachts wegen Harndrang aufzuwachen. Was hilft, wenn frau/man nachts aufwacht und nicht wieder einschlafen kann?

Dr. med. Herold: Es ist wichtig, den nächtlichen Toilettengang zügig und ohne Ablenkung – z. B. durch helles Licht – durchzuführen. Es kann auch hilfreich sein, die Bettdecke einmal umzudrehen, damit die Bettwäsche kühl ist. Lavendelspray auf dem Kopfkissen kann zusätzlich beruhigend wirken. Sollten Sie dennoch nicht schlafen können, helfen pflanzliche Schlafmittel wie Baldriantropfen, die auch nachts eingenommen werden können. Regelmäßiges nächtliches Aufwachen sollte jedoch ärztlich abgeklärt werden, da es auf gesundheitliche Probleme hinweisen kann.

Pronova BKK: 44 % der Deutschen berichten von schlechterem Schlaf bei Vollmond. Wie kann das sein?

Dr. med. Herold: Tatsächlich ist das keine reine Einbildung: Der Mond kann auf Menschen und Tiere Einfluss haben, etwa bei der Geburtenrate. Bei sensiblen Personen kann der Vollmond die Schlafqualität beeinträchtigen, beispielsweise durch das hellere Mondlicht. Wer empfindlich darauf reagiert, sollte deshalb das Schlafzimmer gut abdunkeln.

Illustration einer Frau die auf einem Bett sitzt

Wie gut ist dein Schlaf?

Mach den Selbsttest! Schläfst du so gut wie ein Murmeltier oder fällt es dir schwer, einzuschlafen? Wachst du mehrmals auf oder schläfst durch? Raus aus den Federn und ruckzuck den Test starten.

Mann mit Anzug und Brille lächelt

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Studienergebnisse

Nach abgeschlossener Veröffentlichung stehen hier die Studienergebnisse zum Download zur Verfügung. Pressevertreter*innen wenden sich bis dahin gerne an den nebenstehenden Pressekontakt.

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Pressekontakt

Nina Remor

Pressereferentin

Pronova BKK
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